Was ist neu

Paulo Coelho: Veronika beschließt zu sterben

Beitritt
18.12.2001
Beiträge
1.318

Paulo Coelho: Veronika beschließt zu sterben

Der Alltag von vier Patienten und einem Arzt in einer psychiatrischen Anstalt in Slowenien stellen das Umfeld in dem Roman Veronika beschließt zu sterben des gebürtigen Brasilianers Paulo Coelho (Der Alchimist) dar. Sie alle leben in einer von der Gesellschaft abgekapselten, engen Welt, in der die "Verrücktheit" der eingewiesenen Frauen und Männer geradezu erwartet und legitimiert wird. Nur der jungen Veronika kommt eine Sonderrolle zu: Nach einem missglückten Selbstmordversuch mit Hilfe von Schlaftabletten bleiben ihr aufgrund der Folgeschäden für ihr Herz nur noch wenige Tage zu leben. In diesen Tagen lernt sie das Leben neu kennen und reisst damit auch noch andere Patienten der Anstalt mit hinaus in das reale Leben außerhalb der Institution.

Der Roman reisst viele Themen an - insbesondere Begriffe wie "Normalität" und "Verrücktheit" werden diagnostiziert und entsprechend dem ungewöhnlichen Umfeld der Handlung anschaulich relativiert. Die teilweise amüsanten Einsichten, besonders des Arztes der Anstalt, bleiben für eine Weile im Gedächtnis.

Mitunter erinnert die Handlungsführung jedoch auch unangenehm an diverse Lehrbücher über sinnvolle Lebensführung, etwa als sich Veronika in der Anstalt ausgerechnet mit einem Sufi-Meister über den Sinn des Lebens unterhält (ihre etwas sehr voreilige Reaktion nach diesem Gespräch: "Danke, dass du meinem Leben einen Sinn gegeben hast"). Hier hinterlässt der Roman einen doch zu oberflächigen Nachgeschmack.

 

Liebe Ratte,

das ist bei allen Romanen von Paulo Coelho so. Auch beim Alchimisten, bzw. An den Ufern des Rio Piedra. Sind eigentlich esotherische Lebensanleitungen, aber so zum Drüberstreuen.... Brasilianisches in Guter literarischer Qualität:

Jorge Amado: Dona Flor und ihre Zwei Ehemänner
João Ubaldo Ribeiro: Brasilien, Brasilien

 

Hallo ihr beiden, Ratte und Echnaton!

Steht die Meinung von euch beiden immer noch? Paulo: schlecht bzw. mittelmäßig? Ich finde, der hat´s draußen. Macht sein Ding, indem er sich von anderen, die seine Schreibe für simpel halten, nichts sagen lässt und immer wieder auf dieselbe Art und Weise d i c h t e t.
Und über dem allen steht sogar ERFOLG, großgeschrieben! Er wird geliebt. Also wer ist besser dran? Ein Klasse-Schriftsteller, der literarisch wertvoll seiner Zeit voraus-schreibt, aber eben noch missverstanden wird oder nicht in die Zeit passt oder ein unterhaltender Geschichtenerzähler, der einfach-erkenntliche Themen mit vager Aussage schreibt? :hmm:
Obwohl: scheiß :sealed: auf besser sein!

Lg, kleiner Rasta-Narr

 

Also ich fand das Buch einfach nur fantastisch! *outcoming*

Ich habe die gesamte Geschichte als wunderbar rund empfunden und habe viel für mich mitgenommen.
Sicherlich, die Themen sind nicht neu, aber darum geht es ja auch gar nicht.
Es geht um die Wertschätzung des Lebens, das Wunder des Lebens. Und daran kann man nicht oft genug erinnert werden.
Und meiner Meinung macht Coelho das genau so behutsam wie eindringlich...
Dichterisch würde deswegen schon zutreffen...
(zumindest was dieses Buch angeht, mir gefällt auch nicht alles von ihm)

:shy:
weltenläufer

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom