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Erich Maria Remarque: Der Weg zurück

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04.02.2003
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Erich Maria Remarque: Der Weg zurück

Remarque Der Weg zurück

Der erste Weltkrieg ist vorbei. Die jungen Männer, die sich voller Enthusiasmus aus der Schulbank in den Schützengraben stürzten, treten voller Hoffnung den Rückzug in die Heimat an. Ernst Birkholz ist einer von ihnen.
Frieden, endlich Frieden.

Doch zu Hause ist alles anders als erwartet. Der Kaiser ist geflohen, es ist Revolution. Der Zusammenhalt der Kameraden im Felde scheint in der Heimat wie weggeblasen – Soldaten kämpfen gegen Soldaten, ihre einstigen Kameraden.

Andererseits dreht sich die Welt weiter als sei nie Krieg gewesen, besonders in den Familien wird das deutlich. Was wissen die Menschen schon, was im Felde los war? Zu weit weg war der Schützengraben, um die Menschen zu Hause im Denken und im Handeln beeinflusst zu haben.

Ernst findet sich nicht mehr zurecht. So sehr er sich auch bemüht, er findet keinen Halt, nicht bei seinen Eltern, nicht in der Liebe, nicht einmal in der Natur.
Der Krieg ist aus, doch in seinem Innern geht er weiter. Träume und Tagträume reißen in zurück in den Schützengraben – zu intensiv waren die Erfahrungen, die er machen musste.

Einige seiner Kameraden verzweifeln an diesem neuen alten Leben und wählen den Tod.

Ernst findet am Ende einen Weg, sich zu arrangieren. Er weiß, dass er den Krieg nie richtig los wird, doch er will leben.

Remarque schafft es eindrucksvoll das Leben nach dem Krieg und die Gefühle eines Soldaten zu beschreiben. Der Weg zurück aus dem Krieg ist nicht so einfach, wie es die, die nicht im Feld waren, gerne glauben würden. Der Krieg lebt in den ehemaligen Soldaten weiter und zeigt immer wieder seine Sinnlosigkeit.

Auch wenn Remarque für seinen Protagonisten einen Ausweg findet, so zeigt er doch, dass die Aussichten für die Menschen allgemein nicht gut sind.
Schon wieder spielen Jugendliche Krieg, marschieren, spielen töten und bereiten sich darauf vor, das Vaterland zu verteidigen. Wieder werden willige Soldaten für einen nächsten Krieg herangezüchtet.

Remarque, der den Roman 1930/1931 erstmalig als Vorabdruck in Fortsetzungen in der Berliner Vossischen Zeitung veröffentlichte, sollte mit seiner Vorahnung Recht behalten.

Dieser Roman ist noch immer aktuell. Es ist egal, wo der Krieg stattfindet, wann er stattfindet, mit welchen Waffen gekämpft wird, das Grauen bleibt in den Köpfen der Soldaten hängen. Ein Krieg vernichtet nicht nur Leben, weil Menschen dabei getötet werden.

Prädikat: Mehr als lesenswert!

 

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