Was ist neu

Torsten Sträter: Postkarten aus der Dunkelheit

Monsieur le Directeur
Chef
Wortkrieger-Team
Seniors
Beitritt
07.02.2000
Beiträge
10.813
Zuletzt bearbeitet:

Torsten Sträter: Postkarten aus der Dunkelheit

Ein Wort: lesen!

Viele Wörter: Jack hat mit Hämoglobin ja schon ordentlich vorgelegt, ein evtl. leichter Absacker in der Qualität wäre also nichts gewesen, was mich sehr überrascht hätte. Dass die Geschichten so viel besser sind, als die im ersten Teil, hat mich allerdings erstaunt.

Aber immer schön der Reihe nach...

Lektorat: noch nicht perfekt, aber der Unterschied zu Hämoglobin ist erfreulich auffällig.

Stil: Jack. Bis zur Titelgeschichte. Die hat mich nicht so richtig vom Hocker gerissen, da fehlt die Spannung. Und es liegt nicht daran, dass die Geschichte etwas länger ist. Sie ist einfach zu langatmig und so richtig passiert ja auch nichts. Die Geschichte wirkt, als würde man sich 5 Uhr morgens Stranger than paradise ansehen: man zuckt immer hoch und überlegt, ob man eingeschlafen ist, oder ob wirklich seit 20 Minuten niemand was gesagt hat. Soll nicht heißen, dass die Story langweilig ist. Sie ist nur einfach zu flach, was nach den vorherigen Geschichten etwas, nach den darauffolgenden aber extrem auffällt;
und jetzt kommts: denn Strangers in the Night, Inspiration und Abwärts sind das Beste, was ich in den letzten Jahren an Horror gelesen habe. Man weiß ja von kg.de, dass du wirklich gut schreibst, aber sowas hab ich nicht annähernd erwartet. Maximale Respektpunkte dafür!

Vorwort und Nachwort sollen nicht unerwähnt bleiben, als Umrahmung für den Horror ist dein Humor angenehm auflockernd. Deinen Absatz über Kinder unterstreiche ich heftig zustimmend.

Und ganz zum Schluß: die Gastautor-Geschichte gräbt Jack fast den Ruhm ab. Wer ist das? Die Geschichte macht Lust auf mehr von diesem Autor.

So, igitt, hier wirds schleimig :D. Aber jedes Wort ist so gemeint, wie es da steht. Ich wünsche einen schönen Verkaufserfolg und komm bei dir schnorren, wenn du mal reich und berühmt bist.

P.S. Da kaufen

 

So, hab das Teil bestellt. Die Rezi hat mich neugierig gemacht. Und sie hat meine Erwartungshaltung in gigantische Höhen geschraubt.
Ich hoffe mal, dass das Buch hält, was die Rezi verspricht :)

 

Danke für deinen Kommentar, Wolf, ein Verriß ist das ganz sicher nicht, und wenn es einer wäre, nun, damit müßten Jack und ich dann halt leben. Es kann einem ja nicht immer alles gefallen. Aber das war ja eher das berühmte Jammern auf hohem Niveau.

3 Kleinigkeiten muß ich dennoch anmerken:

1. Zu dem aktuellen Produktionspreis werde ich wahrscheinlich nie eine perfekte Qualität bekommen können, mit ein paar Millimetern Verschiebung in jedem Buch muß ich leben. Zumindest solche groben Patzer wie beim blauen Portal, wo 4 Seiten schief sind und der Rand fast in die Buchstaben schneidet, kommen aber nicht mehr vor.

2. Die Schriftart ist Garamond, der Standard in Taschenbüchern so gut wie aller Publikumsverlage. Was genau stört dich daran?

3. Word hat die Funktion "Absatzkontrolle" um Hurenkinder und Schusterjungen zu vermeiden. Ich habe diese Funktion bewußt deaktiviert weil diese Kinder niemanden, aber auch wirklich NIEMANDEN stören - oder überhaupt bemerkt werden! Dafür jedoch sparen sie mir pro Buch 5-10 Seiten.

r

 

Rezi

So, nach einer Ewigkeit habe ich das Buch endlich durch. Das liegt nicht daran, dass es so schlecht war, bei Gott, nein; eher daran, dass man zwischen zwei Kurzgeschichten immer schön einen Roman einschieben kann. ;)
Ich habe den Kauf nicht bereut - auch wenn mich nicht alle Geschichten überzeugen konnten. Ich verzichte auf eine Gesamtbewertung des Buches, da diese bei Kurzgeschichten-Anthologien sowieso unpassend sind und bekrittle - wie die Wölfin - die einzelnen Geschichten genauer:

Geisterbahn
Gelungener Einstieg, vielleicht ein wenig zu lang; aber sicher nicht die schlechteste Geschichte im Buch. Zu der komme ich als nächstes.

Kopfsache
Eher Sci-Fi als Horror. Ist mir an sich eigentlich egal, aber mir kam die Story im Buch irgendwie fehl am Platz vor. Ein telepathisch begabter Typ flüchtet aus einem Bunker, in dem er und seinesgleichen Anrufe hellseherisch beantworten. Der Plot hat mir nicht zugesagt, und das Ende habe ich nicht verstanden.
Nicht so der Renner, aber vielleicht bin ich ja zu blöd für die Geschichte.

Voliere
Die Story wurde hier ja schon in den höchsten Tönen gelobt, und ich kann mich da nur anschließen. Klasse Idee, perfekte Umsetzung - nix zu meckern. Die zweitbeste Geschichte im Buch, meiner bescheidenen Meinung nach.

In der Kurve
Kurz, aber dafür sehr stimmungsvoll. Hat mir gut gefallen.

Bunker-Blues
Interessante Idee, gelungen umgesetzt. Zwei Polizisten begleiten einen Mann durch die Kanalisation, der verhindern will, dass sich das Tor zur Hölle öffnet.
Die Geschichte beinhaltet viele überraschende Wendungen, die den Text gegen Ende hin (ein wenig) unglaubwürdig erscheinen lassen.

Postkarten aus der Dunkelheit
Zwei Männer reisen in eine Welt, in der "das übelste Schicksal für jedermann" Realität geworden ist. Sie müssen sich gegen böse Menschen, Haie, das Schicksal selbst usw. zur Wehr setzen. Die Geschichte fängt gut an und hat einen tollen Mittelteil - nur das Ende enttäuscht etwas.

Der Kasper will kein Snickers
Ein Mann lernt das Töten zu lieben - und geht selbst drauf. Nicht die beste Geschichte im Buch, aber auch nicht schlecht.

Heiliger Krieg: Einer muss es ja machen
JackTorrance in Hochform. Soldaten unter Befehl des Vatikans kämpfen gegen abscheuliche Dämonen, die sich aus dem Nichts manifestieren. Spannende Kampfbeschreibungen, untermalt durch ironische Bemerkungen des Autors - und zum Schluss kommt der böse, zehn Meter große Berserker. Diese Geschichte hat mir bei weitem am besten gefallen - einfach ungeheuer unterhaltsam.
Ach ja: Das Ende ist sehr witzig.

Strangers in the Night
Ist was für Sinatra-Fans. Viel mehr kann ich zur Geschichte nicht sagen, da ich sie nicht verstanden habe (Wieso laufen die ganzen Viecher zum Portal, wenn sie sowieso draufgehen? Und was haben Sinatra und der Fahrer damit zu tun?).
Fazit: Blaine war wieder mal zu blöd dafür.

Inspiration
Vom Plot her die interessanteste Geschichte im Buch. Ein Arzt verhört einen angeketteten Geisteskranken im Keller eines Irrenhauses.
Unangenehm aufgefallen ist mir hier der unglückliche Stil. Ja, ihr habt richtig gelesen. Man bekommt beim Lesen den Eindruck, dass Jack eine andere Schreibweise imitieren wollte, was allem Anschein nach in die Hose gegangen ist. Oder die Geschichte wurde kaum überarbeitet. Manche Sätze holpern dahin, dass es eine helle Freude ist. Aber nur für Masochisten.
Beispiel: Seitdem er in der Heilanstalt arbeitete, hatte er abgenommen, fand seine Gattin, jedoch bei der Erwähnung dieses Umstandes stets nur eine unwirsche Bemerkung geerntet.
Und wo war der Lektor bei dieser Geschichte? In gedruckter Form habe ich noch nie so viele Fehler in einem Text entdeckt - normalerweise gehe ich großzügig darüber hinweg, aber hier störten sie den Lesefluss.

Abwärts
Ich kannte die Geschichte schon von Kg.de, und das Wiedersehen hat mir viel Freude bereitet. Viele nette Ideen (das Kreidemonster z.B.) verleihen der Geschichte eine Spritzigkeit, die ihresgleichen sucht. Hätte ruhig länger sein können.

Krüppelfabrik (von Henning Mühlinghaus)
Im Großen und Ganzen muss ich mich meiner geschätzten Vorgängerin anschließen. Der Stil war relativ anstrengend zu lesen und mir waren viel zu viele Metaphern im Text. Die Idee an sich war ganz interessant, aber mMn passte die blumige Schreibweise nicht zur Geschichte.

Das war’s von mir.

 

Wenn dich ein großer böser Wolf auffordert, eine Rezi zu schreiben, tust du lieber was er sagt. Und das schnell :D
Widmung wär cool, ja.

 

So, wie Fleisch ursprünglich bei Kochen und Lifestyle war.
Sie haben auch nur 4 Monate gebraucht, es zu ändern ...

r

 

Ich gönns dir wirklich, aber mit dieser Liste kann doch irgenwas nicht stimmen, oder?
Bin sie mal komplett durch gegangen und find unter den 90 + irgendwas Plätzen keinen einzigen Stephen-King, dafür aber ne Menge Bücher aus Kleinverlagen.
Wie kommt's?

 

Nun ja, das kann ich dir nicht beantworten.
Der aktuelle Stephen King ist mit Sicherheit nicht unter Horror gelistet.
Und die älteren ... wer weiß schon, was Amazon.de verbockt, aber vielleicht verkaufen sie sich im Augenblick einfach nicht mehr so sehr. Sie sind ja nun schon etwas betagt.

r

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom