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Graham Greene: Zwiespalt der Seele

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18.06.2001
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Graham Greene: Zwiespalt der Seele

Übersetzung von Walther Puchwein
Rowohlt 1978

Der junge Andrews – ein geborener Feigling, wie er sich selbst nennt – ist auf der Flucht vor Carlyon und seiner Schmugglerbande, deren Mitglied er 3 Jahre lang gewesen ist und die er eben durch einen anonymen Brief verriet. Als die Zollbeamten die Bande stellen wollte, kam es zu einem Schusswechsel und der Beamte Rexall starb. Andrewas Vater hatte die Bande angeführt und nach seinem Tode alles Carlyon überlassen, einen affengesichtigen Menschen mit hohen Idealen von Schönheit und Abenteuer. Und da Andrews ganz und gar nicht das Abbild seines gegen ihn tyrannischen gegen die anderen fast gottgleichen Vaters ist, zerbricht er am Schmugglerleben, bleibt einzig wegen Carlyon, vor dem er sich nun am meisten fürchtet. Er flieht bis an eine kleine Hütte, wo ihn eine Frau – Elisabeth – mit einem Gewehr erwartet. Sie will anfangs nichts mit ihm zu tun haben, aber als er nach einem kurzen Kampf mit ihr besinnungslos neben der aufgebahrten Leiche ihres Ziehvaters zu Boden sinkt, duldet sie ihn doch. Er verliebt sich in sie, bleibt zur Beerdigung und sie tauschen ihre Lebensgeschichten aus. Er die des Schmugglerlebens, sie die ihres Aufwachsens bei dem zwischen Lust und Gottesfurcht hin und hergerissenen Mann, vor dem sie sich ein wenig schuldig fühlt, hat sie sich ihm doch verweigert. Nun glaubt sie wacht sein eifersüchtiger Geist über sie. Elisabeth nimmt Andrews das Versprechen ab in die nahe Stadt zu gehen um vielleicht gegen den verhafteten Teil der Bande auszusagen. Er plant die Stadt quasi nur zu streifen, trifft in einer Bar aber auf einen der Staatsanwälte, der ihn erkennt und mit sich nimmt. Die Mätresse seines an ihr uninteressierten Kollegen verspricht sich ihm für die folgende Nacht, wenn er aussagt und nicht flieht, wie er es im Sinn hatte. Er sagt aus, erkennt einen der Männer, die noch flüchtig sind im Gerichtssaal, gibt ihn aber nicht preis. Als Dank wird er von diesem gewarnt, dass Elisabeth in Gefahr sei. Dennoch verweilt Andrews die Nacht über, um mit der Mätresse zu schlafen. Erst dann warnt er Elisabeth, die sich aber weigert mit ihm zu fliehen. Sie gestehen sich gegenseitig ihre Liebe. Unter einem Vorwand schickt sie ihn weg, als sie einen der Schmuggler nahen sieht und stirbt, indem sie sich mit dem Messer, dass er ihr zur Verteidigung schenkte, das Leben nimmt, als der Schmuggler sie bedrängt. Andrews kehrt zurück und trifft auf Carlyon, seinen einstigen Freund, der ihm einzig das Versprechen abnimmt, dass sich ihre Wege nie wieder kreuzen sollen, lässt ihn ansonsten zufrieden und geht. Andrews fasst neben der Toten einen Entschluss. Als die herbeigerufenen Zollbeamten beide finden, behauptet er der Mörder zu sein, um Carlyon zu schützen. Zuletzt sieht man ihn nach der Pistole eines abgelenkten Zollbeamten greifen…
Die Übersetzung ist grauenvoll, behaupte ich einfach mal, ohne das Original zu kennen. Die Seelenkämpfe Andrews wirken anfangs ein wenig seltsam, aber man gewöhnt sich schnell daran und sie werden glaubwürdig. An der Handlung lässt sich keine Kritik äußern, sie entzieht sich, sie ist auch gar nicht wichtig. Alles in allem ein gutes Buch, vor allem, wenn man keine Happy Ends mag…

 

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