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Franz Kafka: Das Schloß

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Franz Kafka: Das Schloß

Nun gut, jetzt möchte ich mich auch mal in den Buchtips versuchen.
Mein absoluter Favorit ist 'Das Schloss' von Kafka. Erstens ist es einfach ein Erlebnis es zu lesen. Es reisst einem mit und fasziniert und beängstigt. Zweitens ist es die trefflichste Beschreibung des Dilemma des menschlichen Lebens (neben 'Der Prozess' und 'Amerika', ebenfalls von Kafka).

 

Ja, die Kafka Romane sind eine Klasse für sich. "Schloß" ist wohl der beste. Wirklich gut gelungen sind aber auch seine Tiergeschichten. "Bericht für eine Akademie" und natürlich "Die Verwandlung" sollte man mal gelesen haben.

 

Ich meine, das Schloß prangert eher die Obrigkeitshörigkeit an - wie der Prozess, das Ausgeliefertsein des kleinen Mannes.

 

Meiner Meinung nach wird nicht die Obrigkeitshörigkeit angeprangert. Es wird einfach die Macht der Obrigkeit und die Ohnmacht des kleinen Mannes gezeigt. Aber die Hauptperson (K.) ist ja nicht eigentlich obrigkeitshörig. Und die übrigen Personen sind ja der Obrigkeit auch nur aus Ohnmacht hörig. Somit glaube ich die Obrigkeitshörigkeit wird nicht angeprangert sondern als einzige, wenn auch erbärmliche Möglichkeit gezeigt, wenn man nicht so wie K. enden will, was noch erbärmlicher ist.

@Ralf
Neben den Romanen gibt es noch sehr viele kürzere Geschichten von Kafka, die schlicht und einfach genial sind. Mir persönlich gefallen 'Der Landarzt' und 'Der Kübelreiter' am besten.

 

Nach meiner Erfahrung teilen sich immer die Geister an das Schloß. Entweder man mag es oder man mag es nicht. Ich mag's, hab aber ehrlich gesagt auch noch nicht so viel Kafka gelesen (nur Schloß, Verwandlung, Strafkolonie).

 

Ich denke auch das eher die alles beherrschende Macht der Obrigkeit gezeigt werden soll. Hier ist (wie immer bei Kafka) aus psycholigischer Sicht der "Brief an den Vater" interessant. Die Auseinandersetzung mit dem übermenschlichen Vater (in Geschichten wie "Das Urteil" sehr stark verarbeitet) bestimmt Kafkas Werk. Auch die Darstellung der Ohnmacht gegenüber der Obrigkeit (die meiner Meinung nach tatsächlich existiert), sollte man mal unter diesem Aspekt betrachten.

 

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