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Arno Schmidt: Kaff auch Mare Crisium

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14.06.2001
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Arno Schmidt: Kaff auch Mare Crisium

Mit seiner einzigartigen Sprachgewalt und seinem Wortwitz erzählt Arno Schmidt hier eine Geschichte, die sich auf zwei Textebenen abspielt: Zum einen sind da das Liebespaar Karl Richter und Hertha Theunert, die Karls Tante Heete in der Heide besuchen. Zum anderen eine fiktive Zukunft auf dem Mond, in die sich die Hauptfigur immer wieder hineinträumt.
Längere Gedankenspiele zum Weltuntergang und zur Arche Noah oder eingebaute Variationen des Nibelungen-Liedes und der Cid-Übersetzung von Herder bilden dabei besonders interessante und humorvolle Zwischenspiele. Kurz gesagt ist "Kaff" ein Roman, der viel Pessimismus und Melancholie mit einer erstaunlichen Leichtigkeit behandelt.

Formal schlägt Schmidt hier einen neuen Weg ein. Die deutsche Rechtschreibung wird kurzerhand außer Kraft gesetzt, der Text mit viel Dialekt und Wortverformungen im Sinne der Etymologie angereichert. Wer nun jedoch glaubt der Roman sei unlesbar und am ehesten noch für Germanisten verständlich (wie Schmidts Kritiker häufig von seinen Büchern behaupten), hat weit gefehlt. Denn bereits nach wenigen Seiten liest sich "Kaff" flüssiger als die meiste hochgejubelte Pop-Literatur.
Schließlich stellt "Kaff auch Mare Crisium", schon wegen der sprachlichen bzw. formalen Techniken, einen idealen Einstieg für Schmidts Spätwerk dar.

 

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