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Henning Mankell: Der Chronist der Winde
Mankell schreibt nicht nur Krimis. Er lebt die meiste Zeit in Mozambiques Hauptstadt und betreut dort ein Theater. "Der Chronist der Winde" spielt ebendort, obwohl es keine Aussage über Zeit und Ort gibt. Aber es ist eine ehemalige portugiesische Kolonie (kommt man drauf wegen der Namen) und es spielt in der Zeit, nach dem die Kolonialmacht abgerückt ist.
Es ist ein schonungsloses Buch. Mit Szenen, die wir zu sehen uns niemals wünschen würden. Und doch läßt mich das Buch beruhigt zurück. Als würde am Ende doch die Weisheit über des Menschen Bösartigkeit siegen. Jetzt, nach einer Woche, denke ich immer noch über dieses Buch nach. Es hat wieder etwas in mir geweckt, was schon länger schläft. Meinen Drang zu schreiben. Es inspiriert. Und es erklärt ein bißchen Afrika, wie wir es uns nie so bewußt vorstellen.
Manche Textpassagen reichen durchaus an einen Steinbeck heran. Ich werde es bald wieder lesen.
Heiko