Was ist neu

Die unerträgliche Bedeutungslosigkeit des Schreibens

Die coole Sau hat was zu vemelden:

Ich schreibe ausschließlich, um zu unterhalten.
Gut so. Ich nämlich auch. Vielleicht auch, um den einen oder anderen ein wenig zu bewegen, so innerlich, egal wie und in welche Richtung.
Wer sich allerdings mit dem Vorsatz an den Schreibtisch setzt, die Welt zu verändern und Nobelpreise zu gewinnen...naja. Ich glaube nicht, daß dabei viel rauskommt. Jedenfalls nix, was ich gerne lesen würde.
Etliche der schönsten Werke der Weltliteratur wurden m.E. "aus dem Bauch heraus" geschrieben (allerdings mit gutem Handwerk! Bitte nicht vergessen!) - weil die Geschichte einfach erzählt sein wollte. Wer einen Text schreibt mit dem einzigen Ziel, mir zu zeigen, dass er/sie ja sooooo viel mehr über die Welt weiß als ich und sooooo viel tiefsinniger ist als alle anderen... und tschüß. :dozey:

 

ja, genau, Schulnoten und ein Rat der Weisen, die die Geschichten beurteilen sollen.

da wär ich gern dabei, ich wollt schon imemr, dass die Leute zu mir gekrochen kommen, all meine Geschichten huldvoll kritisieren und mir in den Arsch kriechen bis sie meine Zähne sehen.

also mal ehrlich, es glaubt doch wohl keiner, dass so ein system auch nur eine Minute lang objektiv wäre :D

 

Yep! Wie kann Literatur Ernsthaftigkeit entgegen gebracht werden, wenn Bohlen und seine Feldmuschi Bücher, richtige, in Leinen gebundene Bücher heraus bringen dürfen, die selbst gröbste Befürchtungen noch unterwandern? Hier lernt eine Generation auf hippe Weise, dass Werbe-Quanität über literarische Qualität, dass dumpfe Trivialität über feinen Stil zu stellen ist. Oder: Derjenige der am lautesten brüllt, wird gehört und bewundert.

Ganz recht! Außerdem hat bitteschön die "ars futuendi", besser noch die "ars pedicandi" in deftiger Sprache beschrieben zu werden. Sonst ist's einfach fade! Und man schreibe in Deutenglischer Sprache, sonst ist doch wirklich altmodisch, verstaubt und gestrig. So etwas braucht man nicht mehr.

Ich hab hier meine Stammautoren, die ich lese, wo ich weiß, daß es keine Zeitverschwendung ist. Sonst laß ich mich nur schwer verleiten, mal jemand anderen anzuklicken. Ein paar davon fand ich wirklich gut trotz gegenteiliger Kritiken. (Vielleicht bin ich auch ein ungebildeter Stumpfkopf, der von nichts ne Ahnung hat).

Was ich allerdings vermisse sind Autoren, die es öffentlich kundtun, daß sie's ernst meinen mit der Schreibe. Um jene könnte man sich intensiver kümmern.


Hingerotztes lasse ich unkommentiert, spricht für sich selbst. Es sei denn es rollen sich mir die Zehennägel auf wegen historischer Patzer oder geopgraphischer Unkenntnis (da raste ich dann aus). Englische Titel auf einem deutschsprachigen Forum klick ich gar nicht erst an, wozu, es heißt ja kg.de und nicht kg.uk

Von der Qualität ist kg.de das beste, was es im deutschsprachigen Raum gibt, davon bin ich immer noch felsenfest überzeugt.

 

Geschrieben von Horni
Wenn ich jemandem eine dreiviertel Seite lang Tipps gebe, wie er/sie eine Geschichte m.E. verbessern könnte bzw. warum das einfach Mist war und ich mir was besseres gewünscht hätte und dann einfach keine oder eine pampige Reaktion kommt, dann weiß ich halt woran ich bin.

Eine Wörter-Holperpiste eines 1-Postings-Menschen bekommt maximal eine Kurzkritik. Erst wenn er sich dann als lernwillig erweist, folgen Details - wenn sich überhaupt nochwas geradebiegen lässt. Viele werden hier auch abgeschreckt - oder, anders ausgedrückt: Sie versuchen's und stellen fest, dass sie's besser bleiben lassen sollten, bzw. dass es doch zuviel Arbeit wäre, es zu lernen, also Fernseher an und Hirn aus.

Ich vergleiche immer mal ganz gerne mit Kino-Filmen. Beim Fluch der Karibik fühlt sich fast jeder großartig unterhalten, und das Teil hat Null Tiefgang. Ist doch prima!

Das andere Extrem ist der erhobene Zeigefinger. Nee, irgendwelche vermeintlichen Weisheiten haut man den Lesern nicht um die Ohren, sondern sie finden sich fast von allein in feinen Nuancen wieder.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich vergaß:
Jede gut gemachte Horrorstorie oder irgendwas zum Ablachen ist mir bedeutend lieber als der 6.258 Aufguss zum elften September, jede Erotikgeschichte,die heiss oder nachdenklich oder von mir aus auch betrübt macht, lieber als allzu verquastes Kunstgeseiere und ätherische Wortspiele. Viele hier schreiben geil- egal ob über Zirbeldrüsen,ihr Leben, Frauenbrüste oder Brombeeren; mir reicht das.

Die Ansprüche unnötig hoch zu schrauben erscheint mir einen Tick zu überambitioniert.

Literatur kann nicht immer nur aufrütteln, bewußt machen und <ein Stück weit> nachdenklich stimmen.

Lassen wirs knallen.

J.

 
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Jack - die Stimme des Volkes! :D

Und ich denke, spätestens ab hier könnte man anfangen, sich im Kreis zu drehen, weil es am Ende doch wieder um die doofe Frage gehen wird: Was ist Literatur? Was ist Anspruchsvoll? Blablabla...

Also Sachen, die sich jenseits des Handwerklichen abspielen. Und diese Diskussion finde ich mittlerweile recht fruchtlos bzw. hervorragend geeignet, bitterböse Fehden vom Zaun zu brechen, weil es darüber so viele Meinungen wie Menschen gibt. Meiner Meinung nach sollte jeder für sich entscheiden, was er lesen möchte und was nicht. Das "Anspruchsvolle" einer Geschichte ist m.E. ohnehin nix, was sich mit Absicht erreichen lässt. Es ist halt einfach da, wenn die Geschichte es hergibt. Es reinzubasteln mit aller Gewalt ergibt Krampf. Es überall zu vermissen ergibt künstliche Frustration, in einer Deppennation leben zu müssen. Tun wir zwar, aber ich hab mich damit arrangiert. :cool: :D

Ja, es gibt jede Menge wirklich schlechte Geschichten da draussen. Zum Glück werde ich die meisten davon niemals lesen müssen... :D

 

Ich fürchte fast, in unseren Köpfen ist immer noch diese schauderhafte Demarkationslinie zwischen "guter" und "unterhaltender" Literatur drinnen! Eine unterhaltsame Horrorgeschichte kann durchaus das Bewusstsein des Lesers erweitern; eine gute SF-Story kann philosophische Untertöne auf der Tonleiter des Verstandes zum Klingen bringen; ein Schicksalsroman kann aufrütteln, ohne dem Leser den Finger in den Hals und den Arsch gleichzeitig zu stecken.
Wenn ich mich begnügen würde, "nur unterhaltende Literatur" zu lesen, könnte ich mich durchs Horror-Forum wühlen und selig bei den trivialsten Erbärmlichkeiten menschlicher Kleingeistereien werden. Aber ich will Geschichten lesen, die mich auch nach dem "ENDE" ( (c) by Ponch) noch begeistern. Und das sind selten primitive "Und dan kamm das Mohnster und piss mir den Kopf abb"-Idiotien.

 

"piss mir den Kopf ab" :lol: prust, coole Idee eigentlich für die Untertrash-Kategorie ...

Fragen wir also: können wir etwas tun, um Zaza glücklich zu machen? Ich meine: Wie wäre (nur ein Gedankenspiel) ein Ideen-Thread, was ist mit denen, die wir schon haben, in denen besonders schöne Stellen herausgestrichen werden? Sind vielleicht nicht alle empfehlenswerten Geschichten in den Empfehlungsthreads, könnte man da was nachholen?

 
Zuletzt bearbeitet:

Dass "so viele" Menschen schreiben bzw. sich im Schreiben versuchen, liegt sicherlich daran, dass es ein Hobby ist, dem praktisch jeder ohne großen finanziellen Einsatz nachgehen kann. Jeder, der Lesen und schreiben gelernt hat, kann sich ein Blatt Papier und einen Stift nehmen und loslegen. Warum auch nicht? Jeder, der einen guten Deutschlehrer hat oder hatte, wird oder wurde dazu animiert.

Was man daraus macht und worüber man schreibt, zeigt sich dann schon. Die meisten, die mal damit anfangen, bleiben sowieso nicht dabei.

Es gibt hier auf kg.de ja keinen "Qualitätscheck" vor der ersten Veröffentlichung, und das ist auch gut so. Wenn ehrlich kritisiert wird, braucht’s das nicht.
Und wenn jemandem eine Geschichte nicht zusagt, weil ihm das Thema zu trivial oder ausgelutscht ist, braucht er/sie diese Geschichte ja nicht zu lesen. Oder er schreibt drunter, was er davon hält. Ganz einfach.

Was mich bei solchen Diskussionen immer ein wenig stört, ist der manchmal fast missionarische Eifer, mit dem anderen eingebleut werden soll, dass nur bedeutungsvolle, tiefsinnige oder gar visionäre Literatur gute Literatur ist – und Unterhaltung schlichtweg Schund, für den man den jeweiligen Autor am besten vierteilen sollte, damit er sowas ja nie wieder schreibt.

Für mich – und meinen persönlichen Geschmack – gibt es gute und schlechte Literatur. Punkt.
Für jemand anders mag das anders sein – und da bin ich dann einfach mal tolerant. :)

Privat lese ich meist zur Unterhaltung, um mal abzuschalten oder auf andere Gedanken zu kommen. Und hauptsächlich zur Unterhaltung schreibe ich auch - was ja nicht ausschließt, dass auch "Bedeutendes" thematisiert wird.
Wenn es ein Autor schafft, seine Leser gut zu unterhalten und ihnen einen schönen, vielleicht auch spannenden Ausflug vom Alltag verschafft, so sie diesen denn wollen, dann ist er für mich ein guter Autor.

Wenn die Bücher von Boris, Bohlen und Konsorten massenweise gekauft werden - schade ums Geld der Käufer und schade darum, dass anderen Autoren, die ihre Sachen selbst schreiben und mehr Herzblut und Talent reinhängen, die Chance zur Veröffentlichung eines Buches nicht geboten wird. Aber so ist es nun mal. Es gibt kein Gesetz dagegen, dass solche Leute ihren Kram veröffentlichen - und das wäre auch keine Lösung.
(Außerdem scheint es ja eine Menge Leute tatsächlich zu interessieren ...)

Mich persönlich stört es wesentlich mehr, wenn ich merke, dass jemand sich bei seinem Text keine Mühe gegeben und ihn mal schnell einfach nur hingeschmiert hat, als wenn er über etwas schreibt, das vielleicht schon zigmal da gewesen ist - und er/sie sich aber bemüht, den Text so gut wie (ihm/ihr) möglich zu machen.
Man sollte bei den "Veröffentlichungen" hier auf kg.de eines vielleicht nicht vergessen: Alle, die hier eine Geschichte reinstellen, sind noch am Üben. Dazu gehört auch, das Handwerkliche zu verbessern. Ich sehe das ähnlich wie im Sport: Im Training wird nicht ständig Neues ausprobiert bzw. das Rad neu erfunden. Oftmals geht es einfach darum, bestimmte Dinge zu verbessern oder wenn möglich zu perfektionieren. Übertragen aufs Schreiben heißt das für mich: Klasse, wenn man eine supergeniale oder tiefsinnige Idee hat. Wenn nicht, tun es zu Übungszwecken auch die weniger genialen oder bedeutungsvollen Ideen. Es muss ja nicht gleich ein weiterer Aufguss eines tausendfach verwurstelten Themas sein. ;)

Selbst dann wenn jeder so arsch-ehrlich ist, wie er kann, so ist der ganze Scheiß, den sich X denkt, doch einfach bedeutungslos und sollte weggesperrt bleiben. D.h. hier auf kg.de mag davon so viel stehen, wie jeder möchte. Aber dass das nicht gedruckt wird, darüber bin ich froh!
Mit Verlaub: Das ist überheblicher Blödsinn.
Wer soll denn entscheiden, was Bedeutung hat und was nicht?
Gedruckt wird in erster Linie nicht das, was für irgendwen Bedeutung hat, sondern das, was sich gut verkaufen lässt. Dabei ist Bedeutungsvolles und weniger Bedeutungsvolles, Gutes und Schlechtes, je nach Sichtweise des Betrachters.

 

Nehmen wir mal als Beispiel den Irakkrieg. Wenn wir zurückdenken, so hatten kurz vor dem Ereignis so ziemlich viele das Bedürfnis darüber zu schreiben. Und was kam dabei heraus? Ziemlicher Bullshit!
allerdings findet sich ja auch in jedem "kleinen" thema ein großes thema - wenn ein 16jähriger seine erste liebe erlebt,

Verzeiht Zaza und Streicher, wenn ich eure Zitate hier so aus dem Zusammenhang gerissen habe, aber in diesem Zusammenhang zum Beispiel liegen Geschichten, weder in der Betroffenheitslyrik innerlicher Gedanken zu den Schrecken eines Krieges, noch in dem Selbstmitleidsgefasel von Liebenskummer, sondern in der Kombination von Handlung und Erleben.
Ausnahmen bestätigen die Regel, denn warhscheinlich kann sich keiner mehr für eine Geschichte "Was ich am Tag von Kennedys Tod gemacht habe" begeistern. ;)
Tiefe steckt aber nicht in der selbstreflektorischen Beweihräucherung eines allein vor sich hingrübelnden Protagonisten sondern in der Opberfläche, in der sich diese Haltung auslebt. Das ist die Geschichte, und das ist eine Geschichte, die rührt, zu Herzen geht, amüsiert und letzlich unterhält.
Das ist das, was Erzählen ausmacht. Mir geht es oft so, dass ich nach einer Idee zu einer Geschichte erst beim Recherchieren oder beim Schreiben merke, was dort alles an denkenswertem im Plot steckt. Ob ich das dann alles unterbringe, oder gar unterbringen muss, lasse ich mal dahingestellt. Wenn er der Geschichte nicht dient, wird auf jeden noch so philosphischen Gedanken verzichtet. Tiefe entsteht nciht duch die Masse an klugen Gedanken, sondern durch das Erleben eines Textes.
Das nervtötende an den Selbstmordgeschichten hier auf KG.de ist nicht deren Masse, sondern das immer gleiche Schema, nach dem ein Ich Erzähler über die böse Welt monologisiert und sich dann umbringt. Bei meiner Geschichte "Ein tiefer See" hat sich keiner beschwert, es sei nur eine weitere Selbstmordgeschichte, bei Jack Torrence, bei Rainer, Horni oder arc en ciel würde ich auch keiner beschweren, denn der Selbstmord wäre in eine Geschichte eingebettet, in eine Erzählung, deren Ausdrucksmittel ein Suizid ist, nicht deren Selbstzweck (bei Jack würde er wahrscheinlich eh auf makaber komische Weise schief gehen und erst als happy End glücken ;)).
Vielleicht ist es das, was Zaza mit mangelnder Themenvielfalt meint. Themen kann man hier ja schon genug lesen, aber die Themen werde oft nicht erzählt, sie werden eher referiert.

In der Hoffnung jetzt nicht ganz daneben gelegen zu haben, sim

 

Original erstellt von Zaza

Vielleicht nur ein wenig mehr von dem, womit sich jeder täglich konfrontiert sieht.

Oh weh, das mag ich gar nicht. Wo soll man da groß was Originelles schreiben? Ich mag lieber unrealistische Stories mit interessanten Ideen. Da muss man als Autor wenigstens nachdenken.

 

Interessante Diskussion über das Niveau dieser Seite, die sich aber, denke ich, recht leicht aufschlüsseln läßt...
Schaut mal: alle die hier ihre Geschichten posten tun das nur deshalb, weil sie von einem Verlag nicht gedruckt werden. Ich bin mir sicher, daß ein großer Teil der hier geposteten Sachen von den Leuten auch zu Wettbewerben bzw. Verlagen eingesendet wird. Und das was nicht genommen wird (das werden wohl eh 99,9999-100% sein) gibts hier zu lesen.
Das das Niveau hier deshalb nicht unbedingt so hoch ist versteht sich finde ich von selbst. Ich bin sogar teilweise überrascht, wie gut viele Geschichten von den Lesern bewertet werden, an denen ich überhaupt nichts sprachlich oder inhaltlich originelles finden kann. Hier gehe ich sehr mit Zazas Meinung konform.
Und das Notensystem würde ich für eine sehr gute Einrichtung halten.

 

Bullshit. Ich habe veröffentlicht (was mich freut, aber nicht durchdrehen lässt) und trotzdem poste ich hier; Leute, die mir durch ihre Werke bekannt sind (oder vom grillen) hab ich als Leser noch mehr lieb als anonyme Leser eines Buchs.

 

Herzlichen Dank für die Blumen! Im Namen aller, die sich hier die Blöße geben und etwas reinstellen!
Es stimmt schon, daß man hierher geht, um mal Reaktionen auf seine eigene Schreibe zu erhalten. Kg.de ist allerdings kein Weichspüler.

Außerdem so viel Mist wird zwischen Buchdeckel gepreßt, daß es einem nur so wundert. Da war schon vieles, was ich hier zu lesen bekommen habe um einiges besser. Leckerbissen gibt's hier, nicht häufig zwar, aber doch.

Im deutschssprachigen Raum gibt es nicht so viele Möglichkeiten der Veröffentlichung wie im Angeslsächischen. Das gilt übrigens für alle auf dem Kontinent...

Kaum nennenswerte Literaturzeitschriften, geschweige denn Verlage, die sich auf Neuankömmlinge spezialisieren. Ja, was soll dennn der arme Tropf tun, um eine größtmögliche Anzahl an Lesern zu erhalten, um sich ein Bild über die eigene Schreibe zu machen?

Und bezüglich wohlwollender Kritiken. Ich hoffe doch, diese sind ehrlich gemeint. Zumindest erfährt man, daß es leser gibt, denen's gefällt. Ja bitte, was will man denn. Es ist ja auch eine Sache des Verkaufbarseins...

Literatenzirkel? Keine vorhanden! Neue Strömungen? Nix! Gruppen von neuen Literaten? Gibt's keine. Was soll man sonst tun?

Obzwar wir unsicheren Zeiten, ähnlich der Dreißiger Jahre, entgegenschreiten, ist von den damaligen literarischen bunten Treiben nichts, aber auch gar nichts zu spüren...

Aber, was soll's, im Namen aller mir bekannten und unbekannten Götter, seien wir halt untalentierte Möchtegerns.

Vielleicht stimmt's sogar. Bei Minerva!

 

Schaut mal: alle die hier ihre Geschichten posten tun das nur deshalb, weil sie von einem Verlag nicht gedruckt werden.

:rolleyes: Ach, und das weißt du mit Bestimmtheit zu sagen? Ich könnte dir entgegen halten, dass es hier "richtige" (im Sinne von: Gedruckte Werke stolzen Auges zurück blickend könnend :D) Autoren gab und gibt, die nur des Spaßes halber hier veröffentlichen.

Und das was nicht genommen wird (das werden wohl eh 99,9999-100% sein) gibts hier zu lesen.

Das, mit Verlaub, ist hart an der Grenze zur Beleidigung.

Ich bin sogar teilweise überrascht, wie gut viele Geschichten von den Lesern bewertet werden, an denen ich überhaupt nichts sprachlich oder inhaltlich originelles finden kann.

Ich auch. Ich finde viele Geschichten hier zum Kotzen mies. Aber so ist das nun mal, wenn viele ein Hobby teilen. Sieh dir mal diese Castingshows im Fernsehen an: Peinlich, absolut peinlich, was für Dilettanten da mitmischen. Und als Zuschauer fragt man sich: "Herrgott, die müssen doch selber merken oder wissen, dass sie scheiße sind!"

Faktum ist: Es gibt nicht nur viele unbegabte Autoren hier, sondern auch unbedarfte Leser, um es nett zu umschreiben. Manch einer hegt keine großen literarischen Ansprüche und ist zufrieden, mitunter begeistert, wenn er von Werwölfen liest, die nachts Jungfrauen reißen, oder in einer Romantikstory von Liebesgrotten liebesgepfählt wird.
Mit sprachlichen Finessen braucht man solchen Leuten nicht zu kommen: Der pure Effekt obsiegt die Qualität.

Eben... Wie im Leben!

Und das Notensystem würde ich für eine sehr gute Einrichtung halten

Wenn du noch eine Erklärung anhängst, warum du dafür bist, können wir darüber diskutieren, wieso du falsch liegst und ich, wie immer, Recht habe. :)

 
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Dieser misstemperierte Beitrag ist thematisch eher deplaciert, da er sich auf Grund eines Missverständnisses mit der Kritik an der Kunst beschäftigt, und nicht mit dem literarischen Reflexionsvermögen, welches in den Augen Zazas einer sinkenden Tendenz unterliegt. Bitte nur als Exkurs-Beitrag dieser Diskussion ansehen. Entschuldigung.
(Nachträgliche Anmerkungs des Autors)
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Hallo,


was mir aufstößt ist, dass man ständig versucht, Geschichten in Niveaux einzuteilen. Woran legt ihr Niveaux der Literatur denn fest? Nach der Anzahl der Eigen-, Lehn- und Fremdwörter? Nach der Anzahl der verwendeten Partizipialkonstruktionen? Danach, ob man "Niveau" mit -s oder -x pluralisiert?
Sagt mir's, woran soll ich das festlegen? Gibt es vielleicht schon Algorithmen, die das Niveau einer Geschichte berechnen?

Aber lasst euch gesagt sein: Ich lese bestimmt nicht jede der 100 Mio. Meinungen dazu, dazu fehlt mir einfach die Zeit.

Dasselbe könnte ich in puncto Themen- und Motivvielfalt fragen, konkret etwa: Wieviele Meter müssen die Inhalte zweier Geschichten voneinander entfernt sein, um nicht als gleich zu gelten?

Mit derart verquerer Semantik möchte ich nur auf eins hinaus: Kunst - ist - nicht - mit - absoluten - Maßstäben - kompatibel! Kunst kann einzig daran bemessen werden, wie sie auf dich wirkt. Magst sie eventuell noch einer Epoche zuordnen, hat sie Merkmale, die in ebendieser zufällig erfolgreich erfunden oder wieder aufgegriffen wurden, aber das liegt schon an der Grenze eines jeden Beurteilungsvermögens.
Die Wahrheit ist nur ein unendlich kleiner Punkt, eine Singularität in dem unendlichen weiten Raum der Wirklichkeit. Denn sie hat wohlweislich nur da Bestand, wo alle, einschließlich der allerhirnverbrandteste Idiot, welcher ja noch gar nicht geboren wurde, mit übereinstimmen.
Da Kunst von Alphus Abrakadabrus stammt, kann Mensch Beta Bimsalabima sie nur nach ihren naturgemäß einzigartigen Werten beurteilen, ganz einfach auf Grund der Tatsache, dass entsprechendes Werk nach den naturgemäß einzigartigen Werten von A. A. erschaffen wurde, welche B. B. naturgemäß nicht einfach, ergeben wie ersterer sie glaubt zu sein, adoptiert. Und naturgemäß einzigartig sind wir alle, und da gibt es kein besseres Schlafmittel, als in de.sci.philosophie die Diskussionen darüber zu verfolgen.

So genug gefaselt, hätt' da noch drei Fragen:
1. Wie können sich themengleiche Geschichten != Plagiate einander in ihrer Qualität beschneiden?
2. Warum tut man sich so schwer, themengl. G. nachdem Erkennen ihrer Themengl.heit mal genauer unter die Lupe zu nehmen und auf höherem Detailniveau ( :hmm: ) zu vergleichen, um evtl. Bemerkenswertes für die eigene Kunst nutzbar zu machen?
3. Warum schreibt frau/man nicht eine Geschichte mit einem total bahnbrechenden, weil noch nie dagewesenen Inhalt, als sich abermals über mangelnde Themenvielfalt auf KG.de zu beschweren?

Und dann hätte ich noch was zu jammern: Niemand, absolut keiner, selbst nicht mein Deutschlehrer, hat mich gelehrt, dass Goethe in Wirklichkeit nicht nur ein Literat, sondern auch ein großer Diktator war und befohlen hat: "Mein Werk sei tausend Jahre lang *hüstel* der Status quo und somit die Kost ärmlich niveaufreier Abiturienten..." Jetzt ist mir klar, wie ich auch in dieses abscheuliche Freigeistermilieu geraten bin und nun fälschlicherweise annehmen muss, Goethes Erfolg basiere einzig und allein auf der Tatsache, dass die damalige "High Society" zufällig gerade scharf auf unheimlich tiefsinnige, lyrisch-prosaisch begabte und über zwanzigtausend Wörter aktiv beherrschende Querdenker war und zum Glück Goethe fand, um diese Person seit je zu devotiern.

Soviel zu meiner eigenen Meinung, die sich von allen anderen (gleichwertigen) Meinungen mehr oder weniger unterscheiden / mit ihnen überschneiden wird. Um diese Relationen herauszufinden, behalte ich diesen Thread noch im Auge.


FLoH, der sich auf Grund dieser heiklen Holzhammel-Zaunpfahl-Sprache gewiss bei einigen ein ungeliebtes Image eingefangen hat und gar nicht weiß, wie er es wieder los wird :dozey:.

PS: Notensystem ist Scheißdreck. Zahlen sagen schokonull über die Qualität einer Geschichte aus und außerdem finden derlei Diskussionen keinen Halt bei Usern und Administratoren dieses Forums.

PPS: Ich veröffentliche nicht auf KG.de, weil ich sowieso nicht verlegt werde, sondern weil ich der Arschkriecherei bei tausenden von Verlagen schon leid bin, ohne nur damit begonnen zu haben. Einmal habe ich mich bereits zu einem halboffiziellem Druck beworben, woraus wahrscheinlich nichts wird :rolleyes:.

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off-topic:ende

 

Tja, Zaza, Es wird Herbst... die bunten Gedanken fallen zur Erde nieder...
Mit Themen, die etwas außerhalb dessen liegen was üblicherweise geschrieben wird, ist es,(meine Erfahrung)leider sehr schwer eine größere leserschar zu erreichen oder jeden anzusprechen...
Sie werden seltener gelesen, als wenn sie reißerische Titel tragen wie "vergewaltigt!!!" oder so...
Dennoch gibt es sie, die "guten", Plagiatfreien Geschichten... Lass sie uns einfach weiter (er) finden.
Lord( dem man immerhin schon den typischen Lord-Stil nachsagt):D ;) :)

 

100 mal den Beitrag meiner Herzdame Anna lesen und ihr wisst, worauf ich hinaus wollte. Ich kanns echt nicht besser sagen.

Nur nochmal zu Jack: Ja, ist ja auch gut so. Es ging mir weniger um pure "Spaß"-Texte, sondern eher um Texte, die den Anspruch erheben, was super-intelligentes zu sagen.

Die Diskussion ist leider wieder auf den allgemeinen Gleis geschwenkt. Nicht gut oder schlecht, nicht niveauvoll oder niveaulos. Davon habe ich nie gesprochen!

Ach, ist ja auch egal.

 

Irgendwie reicht mir grade das Internet zum Diskutieren nicht, also nehmts mir nicht übel. Wenn ich nun alle Missverständnisse aufklären wollte, säße ich noch Stunden hier, also lassen wirs.

 

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